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Sprint Review

Das Sprint Review ist ein ergebnisbezogenes Teammeeting im agilen Projektmanagement und eines von fünf Ereignissen in Scrum. 

Ein Sprint Review ist ein Arbeitstreffen mit informellem Charakter, in dem das Scrum-Team am Ende eines Sprints zentralen Stakeholdern das Ergebnis eines Sprints vorstellt und sich dazu Feedback einholt. Ein Sprint Review ist kein Statusreport oder keine formale Abnahme eines (Zwischen-)Ergebnisses, sondern es fokussiert eine praxisnahe Überprüfung der erreichten Sprint Ziele und schafft damit die Grundlage für den nächsten Sprint.

Letztlich zielt das Review darauf ab, Abweichungen zwischen Ist- und angestrebtem Soll-Stand zu identifizieren und damit die Qualität des angestrebten Projektergebnisses zu sichern.

Im Sprint Review präsentiert das Projektteam die Ergebnisse des letzten Sprints einem erweiterten Stakeholderkreis und diskutiert mit diesem den Fortschritt in Bezug auf das Projektziel. Verallgemeinernd lässt sich sagen, dass sich das Projektteam im Review aktiv Rückmeldungen zum inhaltlich-fachlichen Ergebnis einer abgeschlossenen Projektphase, eines abgeschlossen oder auch eines abgebrochenen Projektes holt und dieses gemeinsam mit den wichtigsten Stakeholdern (z. B. Anwendenden, Auftraggebenden, Kunden) reflektiert. Der Fokus liegt dabei auf dem Zielerreichungsgrad, möglichen Risiken, dem Budget oder der Personalsituation im Projekt. [1]  Darauf aufbauend wird das weitere inhaltliche Vorgehen angepasst und festgelegt. [2]

Um im Sprint Review ein hilfreiches Feedback zu erhalten, muss das Format einen sicheren Raum bieten und eine offene Gesprächsatmosphäre ermöglichen.

Für ein effektives Sprint Review braucht es, je nach Ziel, den passenden Teilnehmerkreis. Braucht es im Projekt z. B. Kundenfeedback, sollte mindestens ein Kunde als Gast teilnehmen. Nachfolgend sind einige weitere denkbare Teilnehmergruppen aufgeführt:

  • alle Mitglieder des Scrum Teams bzw. des Projektteams, einschließlich Freelancer und Kontraktoren
  • externe und interne Kunden
  • Kolleginnen und Kollegen aus anderen Fachabteilungen, die am Produkt mitarbeiten und regelmäßig über den Entwicklungsstand informiert sein sollten
  • andere Scrum Teams bzw. Mitglieder anderer Projekt-Teams, die Abhängigkeiten zum Produkt haben

Ein Sprint Review läuft typischerweise in folgenden Schritten ab:

  1. Eröffnung: Ziele und Regeln des Sprint Reviews klären
  2. Sprint Ergebnisse zeigen: Erledigte und nicht erledigte Aufgaben
  3. Detaillierte Demonstration der Arbeitsergebnisse
  4. Organisatorische Aspekte: Darauf eingehen, was gut lief, was nicht gut lief und wie darauf reagiert wurde
  5. Fragen erlaubt: allgemeine Fragen- und Anmerkungsrunde
  6. Integration der Rückmeldungen und Ausblick auf den nächsten Sprint mit Blick ins Backlog und Besprechen von Abhängigkeiten [3]

Ein Review sollte zeitlich begrenzt sein. Die Dauer des Reviews sollte im Voraus festgelegt und konsequent eingehalten werden (Timeboxing). Üblicherweise wird pro abgeschlossene Sprintwoche eine Stunde eingeplant. Auch in die Vorbereitung sollten nur begrenzte zeitliche Ressourcen fließen. Als Faustregel kann herangezogen werden, dass jedes Teammitglied nicht mehr als eine Stunde in die Vorbereitung investieren sollte.

[1] Lomnitz, G. (2021). Projektdiagnose, München: UVK Verlag.

[2] Lang, C. & Schöps, M. (2022). Praxisleitfaden Projektmanagement. München: Carl Hanser Verlag.; Michl, T. (2018). Zweck des Reviews und der Retrospektive. Link zur Quelle

[3] Brüggenkamp, J., Preuss, P. & Renk, T. (2021). Der Srum-Reiseführer. München: UVK Verlag.

Ein Sprint Review bringt folgende Vorteile. [1] Es …

  • schützt vor Betriebsblindheit und ermöglicht Früherkennung von Fehlentwicklungen – ein Review öffnet den Blick für fehlerhafte, überflüssige, bisher nicht bedachte oder neue Aspekte am Produkt bzw. Ergebnis
  • ermöglicht iterative Optimierung des Produktes und reduziert damit das Risiko teurer Folgeentwicklungen bzw. erforderlicher Anpassungen
  • trägt dazu bei, ein gemeinsames Verständnis über das Ergebnis zwischen allen Projektbeteiligten zu schaffen
  • ermöglicht Stakeholdern eine aktive Stimme im Entwicklungsprozess und stärkt damit deren Verantwortungsgefühl für den Erfolg des Produktes
  • trägt dazu bei, eine Kultur der offenen Kommunikation und die Motivation des Teams zu fördern 

Ein Review kann folgende Nachteile bzw. Risiken mit sich bringen. [1]

  • Die Grenze zwischen Sprint Review und Retrospektive verschwimmen, obwohl beides eigene unabhängige Ereignisse im agilen Projektmanagement sind.
  • Unzureichende Vorbereitung kann zu unstrukturierten und ineffizienten Diskussionen und unnötiger Zeitverschwendung führen, insb. wenn Zielsetzungen fehlen und Verantwortlichkeiten unklar sind.
  • Ungenügendes Timeboxing kann dazu führen, dass Entscheidungen auf spätere Meetings verschoben werden.

[1] Schulz, C. (2024). Das Review - die Qualität eines Ergebnisses steigern, abgerufen am 27.08.2024, Link zur Quelle; Radigan, D. (o.D.). Agile Sprint-Reviews, abgerufen am 27.08.2024, Link zur Quelle; Sesli, T. (2024). Sprint-Review: So wichtig ist das Meeting für das gesamte Scrum-Team, abgerufen am 27.08.2024, Link zur Quelle

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