Projekt Canvas

Das Projekt Canvas ist ein leistungsfähiges Kommunikationswerkzeug zur Gewinnung eines gemeinsamen Projektverständnisses. Dabei wird das Projekt in seine grundlegenden Bestandteile zerlegt. Die Ergebnisse werden in einem vorstrukturierten Plakat skizziert. Ziel des Projekt Canvas ist eine übersichtliche Darstellung eines komplexen Vorhabens.[1]

Ein Projekt Canvas verfügt typischerweise über die folgenden Merkmale:

• Neutrale Sprache: Begriffe die im Projekt Canvas verwendet werden müssen von allen Projektmitgliedern verstanden werden, unabhängig von deren Projekterfahrung.
   
• Verbindente Metapher: Die Logik des Canvas muss auf einem gemeinsamen, disziplinen- und erfahrungsübergreifenden Projektverständnis gründen.
   
• Einfacher Aufbau: Das Projekt Canvas ist so einfach wie aufzubauen. Es umfasst nur das Allernötigste, nämlich die wichtigsten Bausteine eines Projekts und deren Hauptverbindungen.
   
• Offener Ansatz: Sowohl in seiner Terminologie als auch in seiner Struktur ist das Projekt Canvas neutral und mit allen Denkschulen des Projektmanagements kombinierbar.
   
• Im Einklang mit Standards: Ein Projekt Canvas ist trotz seiner Einfachheit so gestaltet, dass es im Einklang mit bestehenden Projektmanagement-Standards steht.

Das Projekt Canvas kann in folgenden Bereichen angewendet werden:

• Projektinitiierung im Rahmen eines Projektworkshops
• Projektreviews
• Einführung von neuen Projektbeteiligten
• Präsentation des Projekts vor Entscheiderinnen bzw. Entscheidern
• Programm- und Projektportfoliomanagement[1]

Zunächst sind Projektbausteine zu identifizieren.
Beispielsweise lassen sich die nachfolgenden Projektbausteine identifizieren:

1. Zweck
2. Buget
3. Team
4. Ressourcen
5. Umfeld
6. Risiken und Chancen
7. Etappenziele
8. Qualität.
9. Ergebnis
10. Kunde
11. Zeit

Dafür sollten sich am besten die Auftraggeber des Projekts mit der bzw. dem Projektleiter/in und dem Projektteam treffen. Die Projektbausteine sollten zunächst unter den Mitgliedern verteilt werden, wobei meistens die bzw. der Projektleiter/in den “Sinn und Zweck des Projektes“ übernimmt. Nun können die bzw. der Auftraggeber/in die Projektgeschichte erzählen. Gerade, wenn es sich hierbei um Leiter/innen unterschiedlicher Abteilungen handelt, macht es Sinn, denn somit kann jede/r das Projekt, dessen wichtigsten Elemente sowie den Sinn und Zweck aus eigener Sicht erläutern. Jedes Projektmitglied macht sich nun für die ihm zugeteilten Projektbausteine Notizen.

Jedes Projektmitglied bekommt anschließend Gelegenheit für die zugeteilten Projektbausteine Rückfragen zu stellen. Mögliche Fragen für jeden Baustein sind bereits im Projekt Canvas vorgegeben:

• Welche Absicht steht hinter dem Projekt?
• Welche Herausforderung oder Ursachen stehen hinter dem Projekt?
• Weshalb ist das Projekt wichtig und bedeutsam? – Und für wen?
• Inwiefern wird das Projekt die Zukunft verändern?  – Und für wen?

Als letztes werden dann die Ergebnisse der Projektbausteine nacheinander an dem Projekt Canvas, der für alle gute sichtbar an einer Wand angebracht sein sollte, geklebt und besprochen. Mögliche Unklarheiten und Fehler sollten hierbei dann besprochen und verbessert werden, um zu einem richtigen, umfassenden und gemeinsamen Verständnis des Projekts zu kommen. [1]

Vorteile

• Für alle Stakeholder bietet die übersichtliche Darstellung der zentralen Projektinformationen eine schnelle Orientierung.
   
• Das arbeiten an einem Plakat unterstützt die Zusammenarbeit der Teammitglieder bei der Definition des Projekts

• DIN 69901-1:2009-01
• DIN ISO 21500:2016-02